Persönlichkeitsstörungen werden laut ICD-10 folgendermaßen definiert:
- Die für die jeweilige Persönlichkeitsstörung charakteristischen, andauernden Verhaltensmuster weichen in Summe deutlich von kulturellen Werten ab in den Bereichen: Kognition, Affektivität (Gefühlsausdruck und –empfinden), Impulskontrolle, Bedürfnisbefriedigung sowie zwischenmenschliche Beziehungen.
- Das daraus folgende Verhalten ist in vielen Situationen unflexibel, unangepasst oder unzweckmäßig.
- Es herrscht persönlicher Leidensdruck. Auch der Einfluss auf das Umfeld kann nachteilig sein.
- Die Kennzeichen der Persönlichkeitsstörung sind von langer Dauer und haben im späteren Kindes- oder Jugendalter begonnen. Allerdings ist es auch möglich, dass sich Persönlichkeitsstörungen erst im Alter zeigen – auch im Zusammenhang mit der Bewältigung von Alterserscheinungen.
- Das Verhaltensmuster ist nicht durch eine andere psychische Störung verursacht bzw. eine Folge davon. Wobei es sein kann, dass gewisse psychische Erkrankungen parallel auftreten bzw. im Vordergrund stehen können.
- Eine organische Ursache bzw. eindeutige Funktionsstörung des Gehirns ist als Grund ausgeschlossen.
Behandlung:
Betroffenen fällt es oft schwer, Hilfe zu suchen. Viele können auch nicht erkennen, dass sie selbst Unterstützung brauchen.
Oft suchen zuvor Menschen im sozialen Umfeld nach Beratung oder Therapie, da sie mit dem Verhalten ihrer Nächsten nicht zurechtkommen bzw. in der Folge eigene seelische Probleme entwickeln.
Säulen der Therapie:
Psychotherapie (inklusive Psychoedukation – Verständnis für die Störung fördern, Umgang damit schulen,…) sowie Soziotherapie, (wieder-)erlernen sozialer Fertigkeiten, Sicherstellung sozialer Grundbedürfnisse, Rehabilitation, zählen zu den Therapiesäulen.
Dabei wird unter anderem individuell versucht, neue Verhaltens- und Sichtweisen zu erproben bzw. zu erlernen.