Das Zauberwort heißt Vergnügen: Babys sind darauf programmiert, in ihren ersten Lebensmonaten mit ihren Betreuungspersonen Freude zu erleben. Wissenschaftler haben festgestellt, dass gemeinsame Freude die Basis für verstärktes Gehirnwachstum ist. Ein Baby fühlt sich sicherer, wenn es weiß: „Das Leben ist gut, weil meine Eltern das Leben genießen, wenn sie bei mir sind.“
Jedes Baby braucht eine haltende Umgebung: Babys saugen Zuneigung und Liebe mit ihrer Haut auf. Behutsame Berührungen bietet die Zärtlichkeit, die jeder Säugling benötigt. Verspielte Berührungen machen ihm Freude. Dein Baby zu halten gibt ihm nicht nur Freude und Beruhigung, sondern es ist lebenswichtig, um es zu besänftigen und um schwierige Gefühle zu ordnen.
Schau mir in die Augen: Schau vom ersten Lebenstag an in die Augen deines Babys und pass gut auf, wenn dein Kind zurückschauen will. Mit ungefähr sechs Wochen wird dein Kind anfangen, regelmäßig deine Augen zu fixieren und zu lesen, was sie „sagen“. Häufiger freudiger Augenkontakt wird bei deinem Baby zu einem Gefühl der Sicherheit und Bindung führen.
Folge der Führung deines Kindes sooft als möglich: Eine sichere Bindung erfordert eine Betreuungsperson, die die Bedürfnisse des Kindes einfühlsam und zuverlässig erfüllt. Deine Bereitwilligkeit, seine subtilen Bitten um Aufmerksamkeit, Halt, Erforschungen und Entdecken von Dingen (mit dir in der Nähe) zu erfüllen, wird deinem Kind ein größeres Gefühl der Sicherheit geben.
Du kannst dein Baby nicht verziehen: Es ist unmöglich, ein Baby in den ersten 9 bis 10 Lebensmonaten zu verziehen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder von Eltern, die auf ihre Bedürfnisse am meisten eingegangen waren, weniger fordernd und selbständiger waren, als sie älter wurden.
Bleib bei deinem Kind, wenn es schwierige Gefühle hat: Kleine Kinder haben oft unangenehme Gefühle (Zorn, Kränkung, Trauer, Angst), mit denen sie nicht selbst fertig werden können. Wenn dein Kind ein intensives Gefühl hat, bleib solange bei ihm, bis es das Gefühl durchgearbeitet hat. Dein Kind erwirbt dadurch das Urvertrauen: „Jemand ist bei mir wenn ich in Schwierigkeiten bin und Schmerzen habe“. „Bei einer schwierigen Erfahrung kann ich mit einem guten Ergebnis rechnen“.
Sprich laut über Gefühle: Schon von seinen ersten Lebenstagen an unterstützt das laute Sprechen über Gefühle (deines Kindes und deiner eigenen) dein Kind dabei, Gefühle zu benennen. Es kann in der Folge erkennen, dass sie geteilt werden können. Wenn dein Kind älter wird, wird er/sie erkennen, dass intensive Gefühle einen Namen haben (böse, traurig, fröhlich, ängstlich). Es lernt, dass sie mit anderen diskutiert werden können. Dadurch schwindet das Bedürfnis, sie auszuleben.
Fehler passieren (Du brauchst nur „gut genug“ sein): Perfektion ist in der Kindererziehung unmöglich. Eigentlich ist sie nicht einmal empfehlenswert. Ein Kind, das weiß, dass jedes Familienmitglied Fehler macht, die schließlich gelöst werden, wird sich sichererer fühlen. Es muss nicht alles beim ersten Versuch klappen.
Sei größer, stärker, klüger und gütig: Die Grundlage sicherer Bindung ist das Wissen des Kindes, dass es Eltern hat, die zuverlässig Zärtlichkeit, Trost, sichere Führung und Schutz bieten. In Wahrheit haben wir ja alle hin und wieder diese Bedürfnisse – egal, wie alt wir sind.
Aus dem Englischen übersetzt. Original: © Cooper, Hoffman, Marvin & Powell – 2000 circleofsecurity.org
Die folgende Grafik zeigt den daraus entstehenden „Kreis der Sicherheit“: